Das Sexleben eines Islamisten in ParisRoman
Edition Nautilus, Hamburg
2010
ISBN
9783894017279, Gebunden, 220Seiten, 18,90
EUR
Klappentext
Aus dem Französischen von Marlene Frucht. Mohameds Versuche, als Banker und mit französisiertem Namen ein hedonistisches "westliches" Leben zu führen, enden im Fiasko: keine weiße Frau will mit ihm ins Bett. Er verzweifelt, weil er glaubt, niemals aus dem mütterlichen Universum in der tristen Pariser Vorstadt loszukommen - und beschließt, dann eben doch fromm zu werden. Doch mit dieser Entscheidung stürzt er in einen Strudel von Verwirrungen...
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 06.12.2010
Was ist nur los mit diesem Buch? Katharina Granzin stimmt der Roman von Leila Marouane mal misstrauisch, dann wieder zeigt sich die Rezensentin angenehm überrascht. Einen Text als ironische Muslim-Variante zu Catherine Millets Sexbuch anzulegen (auch wenn der deutsche Titel den Bezug leider verschleiert, wie Granzin bemängelt), ist ja schon mal doll, Granzin muss das unumwunden zugeben. Dass ihr schließlich sogar die Lücken in der Vorgeschichte des spätabenteuerlichen Helden einigermaßen gleichgültig sind, deutet auf weitere Qualitäten hin. Den Unterhaltungswert zum Beispiel. Für Granzin rührt der vor allem von der Intelligenz, mit der die Autorin ein raffiniertes selbstreferenzielles Spielchen treibt und ihre Geschichte am Ende gänzlich in die Sphäre der Uneigentlichkeit gleiten lässt.