Eine lebhafte KampfsituationEin Gespräch mit Manfred Hettling und Cornelius Torp
C.H. Beck Verlag, München
2006
ISBN
9783406541469, Paperback, 224Seiten, 12,90
EUR
Klappentext
Kaum ein anderer Historiker hat das Bild der neueren deutschen Geschichte und die Geschichtswissenschaft der Bundesrepublik in ähnlicher Weise geprägt wie Hans-Ulrich Wehler. Sein Hauptwerk, die "Deutsche Gesellschaftsgeschichte" (bislang 4 Bände), gilt schon jetzt als eines der großen Geschichtswerke unserer Zeit. Gleichzeitig beteiligte Wehler sich immer wieder an wichtigen politischen Debatten und bezog mit viel Freude an Polemik Position. Der Interviewband verbindet den Rückblick auf das eigene Leben mit einem Kommentar zu Geschichte, Geschichtswissenschaft und politischer Kultur.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 28.10.2006
Von Hans-Ulrich Wehlers Geradlinigkeit geht eine seltene Faszination aus, findet die Rezensentin Franziska Augstein. Nach der Lektüre des Gespräches, das Wehler seinen Schülern Manfred Hettling und Cornelius Torp gewährte, erscheint ihr Wehler in seiner ausdauernden Zielstrebigkeit als das fleischgewordene "protestantische Arbeitsethos", wie Richard Tawney es beschrieben hat. Das Buch hat ihr zufolge viel zu bieten, beschränkt sich dabei jedoch auf den Historiker Wehler, was zur Folge hat, dass einige interessante Fragen, wie etwa die nach 1968, auf der Strecke bleiben. Bemerkenswert findet die Rezensentin, wie sich im Laufe von Wehlers Erzählung eine regelrechte geschichtswissenschaftliche "Handbibliothek" zusammenfügt, die für jeden historisch interessierten Leser von Belang sein dürfte. Eher schmunzelnd quittiert sie schließlich Wehlers "freundlich-nachdenkliches" Abwinken, als das Thema Selbstkritik zur Sprache kommt - Geradlinigkeit eben.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.09.2006
Nicht nur Hans-Ulrich Wehler möchte als "Schlauvogel" erscheinen, wie Patrick Bahners erklärt. Auch der Rezensent gibt sich alle Mühe, den Leserkreis des Buches möglichst klein zu halten. Im Gespräch zieht Wehler die Bilanz seines Historikerlebens, seiner Wirksamkeit. Und er tut das selbstbewusst, "sportlich", weniger gern sachlich, lieber unter Anwendung von Kollegenschelte. Wenn wir Bahners richtig verstehen. Die Rechtfertigung des Bandes besteht für Bahners denn auch sowohl in den "freiwilligen" wie in den "unfreiwilligen Mitteilungen" des Historikers: So wird ein "historiografiegeschichtliches Dokument" draus. Eins mit Formfehlern allerdings. Bahners spricht von "Rohform". Im Lektorat saßen wohl keine Schlauvögel.