Hotel SilenceRoman
Insel Verlag, Berlin
2023
ISBN
9783458643807, Gebunden, 208Seiten, 23,00
EUR
Klappentext
Aus dem Isländischen von Tina Flecken. Für Jonas scheint das Leben vorbei zu sein. Seine Frau hat ihn verlassen, seine Mutter gleitet immer weiter in eine Demenz, und seine Tochter mit dem schönen Namen Vatnalilja (Wasserlilie) ist nicht mehr die, für die er sie hielt. Deshalb entwickelt er einen, meint er, narrensicheren Plan. Er kauft sich ein One-Way-Ticket und fliegt in ein vom Krieg zerstörtes Land. Das einzige Gepäckstück ist sein Werkzeugkasten. Vielleicht muss er einen Haken an der Decke anbringen, für das Seil. Das Hotel, in dem er sich einquartiert, ist so marode wie der ganze von einem Krieg verwüstete Ort. Mit seinem Werkzeug und mit handwerklichem Geschick hilft er den Frauen im Dorf, ihr Zuhause wieder aufzubauen. Und auch der jungen Frau, die mit ihrem Bruder das Hotel führt. Die Begegnungen mit ihr lassen ihn wieder an eine Zukunft denken.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 21.07.2023
Rezensent Aldo Keel zieht die konzise, ironische Prosa von Audur Ava Olafsdottir langatmigen Romanen vor. Die Geschichte eines Lebensmüden, der zum Sterben in ein Kriegsgebiet reist, ausgerechnet dort aber zurückfindet ins Leben, erzählt die Autorin in ihrem im Original bereits 2016 erschienenen Roman laut Keel mit Sinn für artifizielle Landschaften und die Durchschnittlichkeit ihres Helden. Erinnert den Rezensenten ein bisschen an Arto Paasilinnas Burlesken.