Was von Dora bliebRoman
C. Bertelsmann Verlag, München
2021
ISBN
9783570103968, Gebunden, 336Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Isa steckt in einer Ehekrise. Tief verletzt flüchtet sie an den Bodensee. Im Gepäck alte Briefe und Tagebücher ihrer rätselhaften Großmutter Dora. Um den Schmerz zu verdrängen, befasst sie sich mit deren Geschichte: Dora studierte in den 1920er Jahren zusammen mit dem Bergarbeitersohn Frantek und der extravaganten Maritz am Bauhaus des Ruhrgebiets, der heutigen Folkwangschule. Aus einer intensiven Freundschaft entsteht ein Liebesdreieck. Später heiratet Dora einen Verwaltungsdirektor der I.G. Farben. Gesprochen wurde darüber in Isas Familie kaum. Welche Rolle spielte Isas Großvater im Zweiten Weltkrieg? Und warum besuchte ihr Vater eine der berüchtigten Napola-Schulen? Je tiefer Isa in ihre Familiengeschichte vordringt, umso klarer wird ihr Blick auf Dora - und auf sich selbst.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.07.2021
Rezensent Lerke von Saalfeld hält Anja Hirschs Zeit- und Familiengeschichte für gelungen. Vor allem gefällt ihr der Umstand, dass die Autorin ohne Pathos auskommt, wenn sie ihre Erzählerin aus Familiendokumenten die Geschichte ihrer Eltern und Großeltern im Zweiten Weltkrieg rekonstruieren lässt, die Wendepunkte und Verstrickungen in Schuld. Wie Hirsch unterschiedliche Erzählstränge kombiniert und verdichtet und die Gegenwart der Erzählerin in ihrem Bodenseerefugium hineinschneidet, findet Saalfeld überzeugend gemacht und lebendig und spannend zu lesen.